Samstag, 15. Mai 2010

Neulich ...kurz nach meinem Geburtstag

Heute morgen ist mir klar geworden warum ich den Herbst so mag. 
- November ist ja gewissermaßen noch Herbst.
Der Herbst ist die Zeit in der einem das Wort "Vergänglichkeit" wieder zur Begrifflichkeit wird. ...
"Kennste den, kennste? Jetz pass auf! Da hab ick, und jetz pass auf, da hab ick..." HALT DIE FRESSE!
Ich mag den Herbst.
Nicht zuletzt, weil es die Jahreszeit ist, in der ich -quasi- "in die Vergänglichkeit hinein" geboren wurde. Es ist die Zeit, in der alles zu Ende geht:
Die Blüte
Die Ernte
Menschenleben - 
Ja, auch im Herbst nehmen sich viele Menschen das Leben.
Sicher nicht so häufig und effektiv wie Weihnachten, aber immerhin.
Wie Oswald Henke schon sagt: "Das Sterben ist ästhetisch bunt".
Menschen sterben.
Die Willkür selbst bestimmt hier die Wahl des Wortes: "bunt", was zusätzlich schön durch die Blätter am Boden untermauert wird. Als Gestalter weiß man mit diesem Wort vorsichtig umzugehen.
Blätter - Der Wald stirbt.
Ein Zyklus geht mit dem folgenden Winter zuende. 
Im Herbst beginnt man darüber nachzudenken zuhause zu bleiben.
Im Herbst fängt man an im Bad oder der Küche zu rauchen, obwohl man sich Ende Frühling vorgenommen hat damit aufzuhören. Herbst ist die Zeit der Brüche.
Mit dem Herbst ist es ähnlich wie früher: alles wird wieder unpersönlicher.... 
real unpersönlicher, was mir "persönlich" wesentlich lieber ist als diese aufgesetzte "Persönlichkeit" im Sommer.
Der Herbst ist irgendwie wie ohne Internet - die Dorfdeppen bleiben daheim.... in Ihrem Dorf, weil sie niemanden kennen.
Herbst ist die Zeit des "Inruhelassens".

Und jetzt gehe ich erstmal ins Bad eine Rauchen, denn draußen ist es schweinekalt.

Sodenn
sagt
Bruder И.