Dienstag, 13. Oktober 2009

Neulich...bei der Agentur für Arbeit

(Ende Juli 2009)
Zimmer 2.15
Gut, ich war ein wenig spät dran, aber das war nicht Gegenstand des, ich nenn es jetzt einfach mal, “Beratungsgesprächs”.
Als erstes fiel mir gleich auf, dass die Beraterin etwas aufgerieben wirkte, was wohl ausschliesslich an der Tatsache lag, dass sich, durch mein Zuspätkommen, der erforderliche Zeitrahmen des “Informationsaustausches” bedenklich nah an der Mittagspause bewegte… um 11!
Allerdings möchte ich hier - explizit - erwähnen, dass sie zu keiner Zeit unfreundlich war.
Auffällig war jedoch, dass sich meine direkte Abgabe der Angaben für DIESEN Termin bei der Anmeldung, als vollkommen sinnfrei erwies. Die gute Frau hatte nicht die geringste Ahnung von auch nur einem Bruchteil der Angaben, die ihr schon seit einer Woche hätten vorliegen könnensollenmüssen.
Sie hatte weniger Ahnung als ich.
Nach einer Viertelstunde beidseitigen Monologes, talentfreier Rechnernutzung und sinnloser Fragerei, habe ich einen Ausdruck eines Stellenangebotes.
“Schaffen sie 5 Bewerbungen im Monat?”
…Schaffe ich schon, aber gute Frau, ich bin Mediengestalter – da muss man sich schon mit den Leuten in der Agentur verstehen, um nicht als Werbehure oder Nummer zu enden. Ich will vorrangig einen Job bei dem ich länger beschäftigt bin, als bis zum Ende der Probezeit.
Schon mal was von “Corporate Behavior” gehört? – Natürlich NICHT, geschweige denn, wie man das schreibt.
“Sie können GUT Englisch?”
…Demenz ist eine Vorstufe von Alzheimer, haben Sie das gewusst?
NEIN, NATÜRLICH NICHT. SIE sind ja auch schon im Endstadium!
Gegen Ende des Gesprächs sage ich:
“Ich bin gerade in Kontakt mit der BG bezüglich der finanziellen Unterstützung bei Praktika oder unbefristeter Übernahme.”
“Ach,… der Förderer war die BG?”
Ich höre mich denken:
JA, du vollkommen verblödete, einzellige Amöbe!
Sage aber:
“Äh… Ja?”
“Ja DANN muss ich das alles anders angeben…”
Ich verdrehe innerlich die Augen und frage mich wie lange ich das noch durchstehe, ohne Gehirnkrebs zu bekommen.
Es folgt meine Frage nach der Förderung für ein eventuelles Studium in Richtung Design, doch sie geht mir konsequent und systematisch aus dem Weg.
Ich zähle die Sekunden.
Ich frage das dritte Mal.
“Wenn Sie die Zulassung haben, lassen Sie es uns wissen.
Wäre besser, wenn Sie erstmal Arbeit haben.”
Und wieder höre ich eine Stimme:
Was verdammtnochmal bildest Du blöde Kuh Dir eigentlich ein mir sagen zu wollen wie ich meine Zukunft zu gestalten habe?
An dieser Stelle gebe ich auf und fasse an meinen Gehörgang: Blute ich schon aufgrund vom eintretenden Gehirnkrebs? …Nichts – GERADE noch Glück gehabt.
Ist das Dekadenz oder Absicht?…

Vielleicht könnte es sein, dass…

…dies eine gut durchdachte Taktik ist, welche Menschen dazu bringen soll, sich schnellstmöglich um eine Stelle zu bemühen, nur um sich diesen Gehirnfick nicht mehr geben zu müssen? – Funktioniert!
(Ähnlich wie die Farben im McDonalds-Restaurant, damit man sich nicht lange in den Räumlichkeiten aufhält.)
Machen wir uns nichts vor: rot ist und bleibt eine Warnfarbe.
Und hier wird eine weitere Serie wird geboren:
Relaunch – Finden sie die Fehler

Mit Kopfschmerzen und weniger Durchblick als zuvor, verlasse ich diese grenzdebile Zeitverschwendung und hoffe inständig, dass sich meine Synapsen von diesem ‘beinahe-Zellschock’ schnell erholen.

Die Erkenntnis der Woche:
Mag sein, dass sie jetzt wesentlich freundlicher sind,
ABER: Dann wird man JETZT eben FREUNDLICH wie Dreck behandelt.

Schnitt! – und raus.

Keine Kommentare: